Das Flutlichtspektakel im norditalienischen Madonna di Campiglio im Trentino blickt nicht nur auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurück, sondern zählt zeitgleich zu den technisch anspruchsvollsten Rennen des gesamten Alpinen Skiweltcups.
Am 22. Dezember kehrt die 3Tre auf die Piste Canalone Miramonti zurück. Die 68te Ausgabe des 3Tre FIS Ski Weltcup Herren-Slaloms verspricht wieder jede Menge Spannung. Der Norweger Henrik Kristoffersen – Erstplatzierter in den Jahren 2015, 2016 und 2020 – wird versuchen, wieder einen Platz auf dem Podium zu ergattern. Im Falle eines vierten Sieges würde er den legendären Alberto Tomba überholen und sich hinter Ingemar Stenmark mit gesamt fünf Siegen positionieren.
Aber auch das französische Team blickt mit Zuversicht auf das 3Tre-Podium: Clément Noël – der Sieger vom vergangenen Slalom in Val d'Isere – ist einer der Favoriten für den Nachtslalom. Die hochkarätigen Athleten des Schweizer Teams, mit dem zweimaligen Sieger Daniel Yule und Ramon Zenhäusern werden ebenfalls angreifen. Die Österreicher mit Marco Schwarz und Michael Matt werden das Podium auch fest ins Visier nehmen. Henrik Kristoffersens Teamkollege Sebastian Foss Solevåg darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Die Mannschaft der italienischen Lokalmatadoren mit Youngster Alex Vinatzer, dem Vorjahresdritten in Madonna und Stefano Gross, Manfred Moelgg und Giuliano Razzoli träumt davon, den Staffelstab vom bisher letzten italienischen Sieger, Giorgio Rocca (2005), zu übernehmen.
Auch die deutsche Mannschaft ist wieder mit ihrem Technik-Team beim italienischen Weltcup Klassiker am Start.
Linus Strasser, der bei der Vorjahresausgabe als bester Deutscher Platz 6 erreichte, Anton Tremmel, der Youngster Fabian Himmelsbach sowie die Riesenslalom-Spezialisten Alex Schmid und Julian Rauchfuss erhoffen sich eine Top-Platzierung.
Doch einfach wird es keinesfalls, denn der Canalone Miramonti gehört mit einer Hangneigung von bis zu 70%, zu einer der steilsten Pisten im Slalom-Weltcup. Wegen der immensen Geschwindigkeit, die die Slalomfahrer am Ende des Hangs erreichen, wurde ein Pistenabschnitt nach dem Formel 1-Piloten Michael Schumacher – als Schumacher-Streif – benannt. Hinzu kommen die eng gesteckten Stangen auf der historischen Piste, die auch als „Schneekönigin“ bezeichnet wird.
Das älteste italienische Weltcuprennen wurde im Jahr 1950 zum ersten Mal veranstaltet. Die Herkunft des Namens ist auf die drei Rennen in drei Ortschaften im Trentino zurückzuführen: die Abfahrt auf der Paganella, der Riesenslalom im Bondone und der Slalom in Serrada. Eine zusätzliche Motivation für alle Fahrer wird auch in diesem Jahr wieder sein, dass der Sieger mit dem "Maglia Fulmine", dem Blitztrikot, belohnt wird: Ein Symbol der glorreichen Vergangenheit, insbesondere eine Erinnerung an die 50er Jahre, als 3Tre für "drei Rennen im Trentino" stand und der Führende der Gesamtwertung das gelbe Trikot nach dem Vorbild der Tour de France trug.
Der Weihnachtsslalom in Madonna di Campiglio ist ein Klassiker des Audi FIS Ski Alpin Weltcups und seit dem letzten Jahr auch Teil der 'Club 5 Ski Classics'. Die beiden Läufe am 22. Dezember starten um 17.45 Uhr und um 20.45 Uhr.