Kein Paar Füße ist identisch!
Jeder Fuß ist anders – ob breit, schmal, gewölbt, platt, groß oder klein. Da kann beim Skischuhkauf schon einiges schiefgehen. Achte deshalb unbedingt darauf gut beraten zu werden. Deine Füße sollten in einem Sportfachgeschäft von einem Fachverkäufer/in gemessen und begutachtet werden. Ausschlaggebend für die Formschlüssigkeit des Schuhs ist die Position der Knöchel, entscheidend für die Passform und Kraftübertragung ist das Ristmaß, das vom Rist/Spann über den Knöchel zur Ferse berechnet wird. Viele Sportfachgeschäfte messen den Fuß mit Hilfe eines Fußscanners und stellen ihn virtuell in eine passende Schale. Tipp: Da Kinder oft nicht ausreichend einschätzen können, ob der Skischuh optimal passt, sollten Eltern und Fachverkäufer den Innenschuh herausnehmen und diesen probieren lassen.

Was muss ein Skischuh können?
Der Schutz vor Verletzungen - insbesondere Sprunggelenks-verletzungen - ist essentiel für einen Skischuh, dabei sollte er gleichzeitig die Kraft aus dem Gelenk auf den Ski übertragen. Denn: Skifahren ist Sprunggelenksarbeit. Damit der Skischuh die Funktionen gewährleisten kann, muss er optimal und formschlüssig passen. Das ist bei der harten Schale,die für die Erfüllung der Schutzfunktion grundlegend, gar nicht so einfach.

Grundsätzlich gilt: Vorsicht vor zu großen Schuhen!
"90 Prozent der Skifahrer neigen dazu, zu große Schuhe zu kaufen“, betont DSV-Sicherheitsexperte Andreas König. „Viele Skischuhe drücken – allerdings nicht weil sie zu klein, sondern weil sie zu groß sind. Dann nämlich schließen Skifahrer die Schnallen sehr eng zu. Dadurch wird der Skischuh allerdings nicht schmäler, sondern flacher.“ Das begünstige das Phänomen der eingeschlafenen Füße beim Skifahren. Stattdessen hilft eine Einlegesohle. Eine der Grundregeln beim Kauf: Muss ich die Schuhe auf der letzten Halterung schließen, um Halt zu bekommen, ist der Schuh zu groß.

Richtig schließen
Um einen optimalen Halt im Skischuh zu bekommen, ist es besonders wichtig, die Schnallen korrekt und in der richtigen Reihenfolge zu schließen. Die wichtigste Schnalle ist dabei die sogenannte Ristschnalle auf der Höhe des Knöchels. Mit dieser wird die Ferse fixiert. Sie sollte fest sitzen, damit der Fuß im Schuh nicht hin und her rutscht. Diese Schnalle muss als erstes geschlossen werden.

Individuelle Anpassung
Auch hier gilt: Vorsicht vor zu großen Modellen. Ein zu großer Skischuh kann nicht verkleinert, eine kleine Größe jedoch individuell angepasst werden. Das gewährleisten thermoverformbare Innenschuhe. Sie können bis zu fünf, sechs Mal angepasst werden. Gleiches gilt für anpassbare Schalen. Diese Technologien haben den Skischuh-Markt revolutioniert: Was früher nur Rennläufern vorbehalten war, ist heute auch im Sportfachhandel möglich. Auch eine Einlegesohle ermöglicht es dem Käufer, die Form- und Passgenauigkeit individuell zu verbessern.

© DSV

Lagerung der Skischuhe
Um eine Veränderung der Passform zu verhindern, sollten Skischuhe immer mit geschlossenen Schnallen gelagert werden. Am besten eignen sich trockene Räume wie Ski- oder Heizungskeller. Besonders wichtig ist auch, dass die Stiefel trocken sind. In feuchten Skischuhen verbreiten sich schnell Pilze. Um dem entgegenzuwirken, sollte der Innenschuh separat getrocknet werden. So kann sich kein Kondenswasser zwischen Schale und Innenschuh bilden.
TIPP: Was früher nur der Skirennfahrer bekam, ist heute für jedermann erhältlich: Inzwischen sind durchweg alle Skischuhmodelle in unterschiedlichem Maß individuell anpassbar – von technisch einfach realisierbaren Lösungen (z.B. Thermoanpassung) bis hin zu Schuhumbauten für eine schwierige Fußanatomien oder den Rennsport, die den Spezialisten erfordern.

Dein Winter. Dein Sport. Stories