Die Beine sind schwer wie Blei. Die Konzentration zu halten wird immer anstrengender. Vier Tage Training, jeweils 5 Stunden lang. Dann der Wettkampftag. Auch den besten Freestylern der Welt fordern die prestigeträchtigen X-Games alles ab. Mathilde startet 2019 in Aspen (USA) beim Slopestyle am Morgen wie auch beim Big Air am Abend.
Der erste Wettkampf misslingt ihr total. Die Enttäuschung raubt ihr das letzte bisschen Energie. Dabei hat sie sich in den Trainings noch so gut gefühlt. Umso schwieriger, sich am Abend wieder zu motivieren. Aber oben auf der Startrampe fühlt sich Mathilde plötzlich wie elektrisiert. Voller Überzeugung wirft sie sich in die Luft: Sie legt den Switch Double Cork 1080 perfekt hin, eine rückwärts angefahrene dreifache Drehung um zwei Achsen. Gold!
Mindestens so emotional ging es zwei Jahre davor zu. Mathilde hatte sich am Fuss verletzt. An Skifahren war nicht zu denken – keine Trainings, geschweige denn Wettkämpfe während Monaten. Und das ein knappes Jahr vor den Olympischen Spielen. Die junge Freiburgerin war aufgrund ihrer Leistungen zuvor aber in den Schweizer Olympia-Kader aufgenommen worden. Zum Glück. In Pyeoungchang trainierte sie erstmals seit Monaten wieder, startete beim Slopestyle-Wettkampf und machte das Märchen perfekt: Olympische Silbermedaille.